Unter dem Begriff „dekarbonisierte und erneuerbare Gase“ versteht man alle Energieträger, die in gasförmiger oder in aus Gasen verflüssigter Form vorliegen, die keinen Kohlenstoff mehr enthalten und/oder aus Erneuerbaren Energien gewonnen wurden. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Klimaziele. Dazu gehören u.a.:
Was ist Dekarbonisierung?
Fossile Energieträger enthalten Kohlenstoff, weswegen bei Ihrer Verbrennung Kohlenstoffdioxid (CO2)
entsteht. Bei der Dekarbonisierung wird dem Brennstoff vor der Verbrennung der Kohlenstoff entzogen.
Dekarbonisierte und erneuerbare Gase sind CO2-neutral und tragen somit nicht zum Treibhauseffekt und zur Erderwärmung bei.
In diesem Lernbaustein werden drei Verfahren zur Herstellung von erneuerbaren und dekarbonisierten Gasen vorgestellt:
Als organisches Ausgangsmaterial für die Biogaserzeugung dienen nachhaltig und gewässerverträglich angebaute Energiepflanzen, tierische Exkremente (Gülle, Mist) sowie kommunale und industrielle Abfall- und Reststoffe wie z. B. Speisereste.
Biogas entsteht bei der Vergärung von Biomasse unter Ausschluss von Sauerstoff und Licht in sogenannten Fermentern. In einem mehrstufigen Prozess werden die Substrate mithilfe von Mikroorganismen aufgespalten und so Biogas produziert.
Das entstandene Biogas wird entweder direkt in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt oder zu Biomethan (CH4) aufbereitet.
Biogas besteht je nach Ausgangssubstrat aus verschiedenen Bestandteilen. Während des Faulprozesses entstehen neben CH4 viele chemische Komponenten, wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Sauerstoff O2, Schwefelwasserstoff (H2S), Wasserstoff (H2) sowie flüchtige organische Komponenten (VOCs) und Siloxane. In dieser Form besitzt Biogas nicht die gleiche Qualität wie Erdgas. Um die Eigenschaften von Biogas zu verbessern, wird es bei der Aufbereitung zu Biomethan getrocknet und entschwefelt. Außerdem wird das enthaltene CO2 abgeschieden. Aufbereitetes Biomethan kann ins Erdgasnetz eingeleitet werden.
Biomethan kann grundsätzlich genauso verwendet werden wie Erdgas. Dies schließt die Strom- und Wärmerzeugung, die Verwendung als Kraftstoff und auch die Nutzung in Industrieprozessen ein.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne erfolgt nicht konstant, sondern unterliegt natürlichen Schwankungen. Mit dem zunehmenden Ausbau der Erneuerbaren Energien steigt die Notwendigkeit, die Differenzen zwischen Angebot und Nachfrage mit Erneuerbaren Energien auszugleichen. Power-to-Gas stellt dafür eine Option dar.
Strukturformel |
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Der Wirkungsgrad liegt zwischen |
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Du hast jetzt mit Biogaserzeugung und Power-to-Gas zwei Verfahren kennengelernt, die klimaneutrale Gase erzeugen. Im letzten Arbeitsauftrag kannst du beide miteinander vergleichen.