Im deutschen Stromnetz bildet das Höchstspannungsnetz oder Übertragungsnetz die überregionalen Stromautobahnen. In ihm beträgt die elektrische Spannung 380 oder 220 Kilovolt. Das Höchstspannungsnetz in Deutschland ist ungefähr 35.000 Kilometer lang. Es ist ausschließlich für weiträumige Verbindungen gedacht und beliefert regionale Stromversorger und sehr große Industriebetriebe. Über sogenannten Kuppelleitungen ist es zudem an das europäische Verbundnetz angeschlossen.
In Deutschland ist das Höchstspannungsübertragungsnetz im wesentlichen Eigentum der vier großen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) TenneT TSO, 50Hertz Transmission, Amprion und TransnetzBW.
Um die im Rahmen der Energiewende an Land und vor der Küste geplanten Windparks optimal in das Stromnetz zu integrieren und die Weiterleitung des dort erzeugten Stroms in die Verbrauchszentren zu gewährleisten, ist vor allem auch ein Ausbau des Höchstspannungsnetzes erforderlich.
Neben der Installation sogenannter Freileitungen, ist es auch möglich, das Übertragungsnetz mittels Erdverkabelung zu erweitern. Ist dies im Bereich der Nieder- und Mittelspannung schon lange üblich, wird die Technik im Bereich der Höchstspannungsebene noch kaum eingesetzt. In einem Pilotprojekt in Raesfeld in der Nähe von Münster verlegte Amprion auf einem Teilabschnitt, der nahe an einem Wohngebiet verläuft, eine Erdkabeltrasse, um erste Erfahrungen zu sammeln.
Das Video unten vermittelt Eindrücke von der Bauphase und lässt verschiedene Akteure des Projektes zu Wort kommen.